Zeit des Teilens
Das Wichtigste vorweg: nach knapp zwei Jahren bin ich immer noch tumorfrei!
Bis hierhin war es ein langer Ritt. Mit einigen Auf und Ab`s ging es aber doch stetig bergauf. Grundsätzlich geht es mir sehr gut und ich bin frohen Mutes. Ich muss weiterhin gut auf mich aufpassen. Äußerlich wie innerlich ist einiges in Bewegung, Abschied nehmen von Altem und und Neues ausprobieren.
Ich bin dankbar für das Leben, für meine Frau, meine Familie, meine Freunde und meine tiefe Verbindung zur Natur. Die Natur gibt mir immens viel Kraft. Wenn ich draußen Tiere beobachte, bin ich ganz im Moment. Die Begegnung erfüllt mich mit Freude, Neugierde und Gelassenheit.
Alte und neue Wege begegnen sich
Im Frühjahr/Sommer ging ich neue Wege und probierte mich in meiner neuen Lebenssituation weiter aus. Es klappte super. Meine ersten Vorträge und Seminare liefen gut. Im Mai/Juni war ich in den Masuren auf zwei Kanutouren und vor kurzem mit meiner Frau für vier Wochen in Kanada und Alaska.
Alles ging ein wenig langsamer und mit einigen Pausen, aber das ist völlig ok.
Der Zauber liegt im Moment
Diese unglaubliche Aufname entstand im Juni auf dem Wiener Zentralfriedhof.
Eine Ricke lief langsam durch die Grabreihen, stellte sich auf eine Grabplatte und beäugte vorsichtig einen Engel. Ein zauberhafter Moment.
Leben und Tot und feine Momente sind so nah beieinander.
Zwei Tage war ich auf dem Friedhof auf Beobachtungstour. Nachts schlief ich in meinem Schlafsack eingerollt wie ein Fuchs zwischen Friedhofsmauer und Bahngleisen um möglichst früh auf dem Friedhofsgelände zu sein.
Im Hamsterland
Der riesige Zentralfriedhof ist bekannt bei Mensch und Tier. Touristen aus aller Welt kommen hierher, um berühmte Persönlichkeiten an ihren monomentalen Gräbern zu besuchen. Naturfreunde hingegen kommen hierher, um den unglaublichen Tierreichtum zu bestaunen. Hier leben nicht nur Rehe, Füchse, Hasen,über 80 Vogelarten, wie etwa Wiedehopf, Wendehals, Blutspecht, Hohltaube, sondern auch eine Vielfallt an Amphibien, Eidechsen, Schlangen und viele Schmetterlinge.
Eine der größten Besonderheiten sind die Feldhamster. Europaweit sind sie durch die intensive Landwirtschaft hochgradig bedroht und vielerorts schon ausgestorben. Hier auf dem Friedhof leben diese possierlichen Kobolde zwischen den Gräbern und auf den Wiesen und freuen sich des Lebens. Schon lange standen die kleinen Pausbacken auf meiner Wunschliste. Jetzt war es endlich soweit.
Heilungsreise – Yukon und Alaska
Dieses Jahr bin ich zusammen mit meiner Frau nach Kanada gereist. Und oh Wunder, meine Blutwerte waren nach unserer Tour viel besser als vor der Tour. Eigendlich kein Wunder: Wir unternahmen mehrere kleinere Wildnistouren, übernachteten auf traumhaften Stränden, fingen Seeforellen, erzählten am Lagerfeuer wilde Geschichten und sahen in der Nähe Adler, dicke Elche und Bären. Tief im Busch fanden wir sogar eine gut erhaltene alte Blockhütte aus der Goldrauschzeit. Wir haben es uns richtig gut gehen lassen.
Zusammen mit Bären Lachse angeln
Krönender Abschluss unserer Reise war Alaska. In den Flüssen wanderten gerade 1.000sende Lachse zu ihren Laichplätzen. Nach langer Zeit der Genesung konnte ich endlich wieder an einem Flussabschnitt zusammen mit Alaska Braunbären Lachse fischen. Eine Braunbärin mit zwei Jungen kam zwei Mal vorbei. Es lief alles sehr entspannt ab. Meinem Nachbarangler rief ich zu, dass eine Bärin kommt, packte meine Angelsachen und ging 30m hoch zur Straße. Dort schauten wir der Bärin mit ihren verspielt tobenden Jungen zu, wie sie am Ufer vorbei zogen. Als sie vorbei waren gingen wir wieder zum Fluß und angelten weiter. Ein wunderschöner aufregender aber auch friedlicher Moment!
Am Letzten Tag gab es noch ein dickes Bonbon. Auf der Überfahrt begegneten wir einer Gruppe von Buckelwalen. Sie sprangen, prusteten ihren Blas in die Luft und kamen ganz nah ans Boot. Über ein Unterwasser Mikrofon hörten wir sogar ihre mystischen Stimmen. Gigantisches Trippel Wow Wow Wow