Wandernde Lachse – 2500 km gegen die Strömung
Es ist Spätsommer. Die große Wanderung der Lachse hat gerade begonnen.
Die Geschichte der wandernden Lachse ist unglaublich. Jetzt, nach dem sie wieder an ihre Laichgewässer zurückkehren, schließt sich ihr Lebenskreislauf.
Nach 4-6 Jahren des Wachsens und Reifens im Ozean wandern 100.000de von Lachsen wieder dorthin zurück, wo sie einst aus dem Ei schlüpften. Es ist ein gigantisches Naturschauspiel. Einige von ihnen wandern von der Flussmündung bis zu ihrem Geburtsort über 2500 Km den Yukon River hoch. Und das nicht mit der Strömung, nein, sondern gegen die Strömung. Über Stock und Stein, entlang reißender Stromschnellen und „kleinerer“ Wasserfälle. Sieht man die Wasserfälle, ist es schier unfassbar, wie sie es schaffen sie zu überspringen.
Diese Wanderung ist nicht nur lang, sondern auch eine sehr gefährliche. Alles was scharfe Schnäbel, spitze Zähne und Klauen hat kommt zur Lachswanderung und holt sich seinen Teil.
Zu Land sind unterwegs: Bären, Wölfe, Menschen, Kojoten, Vielfraß … Aus der Luft: Adler, Möwen, eierfressende Enten. Und im Wasser: Wale an der Flussmündung, Robben die den Fluss hochschwimmen, Fischotter, eierfressende Fische. Kleinere Fische, die gerne Lachseier fressen, ziehen wiederum eine ganze Reihe kleinerer Jäger an.
Mit anderen Worten sind da ordendlich viele Jäger unterwegs die wandernde Lachse wie auch Lachseier fressen!
Das Fett der Lachse ist für viele Tiere lebenswichtig. Mit dem Fett können sie den eisigen Winter überstehen, getrost im Winter schlafen oder sich auf eine weite Wanderung in den Süden begeben.
Nur ein geringer Prozentsatz der Lachse schafft es tatsächlich zu ihrem Geburtsort zu gelangen, um dort abzulaichen. Die Mehrzahl der Tiere stirbt auf der Wanderung vor Erschöpfung oder wird gefressen. Gegen Ende der Laichzeit findet man im und am Wasser tausende von Lachskadavern. Was wie eine gigantische Verschwendung der Natur wirkt oder gar eine Wasserverschmutzung, ist in wirklichkeit ein Teil des großer Kreislauf des Lebens. Auf sehr deutlicher Weise erhält der Tod der Tiere das Leben anderer. Die verwesenden Lachse dienen Abermillionen Insekten, Pflanzen und Tieren, im Wasser, wie auch im Wald als Nahrung. Ja selbst die frisch geschlüpten Junglachse benötigen für ihr rasches wachsen Insekten. Durch den Nährstoffeintrag der toten Lachse gedeien Pflanzen, Kleinstlebewesen, Insekten Fische und größere Tier. Ein riesiger Kreislauf, bei dem Jeder vom Jedem abhängig ist.